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Laufende Promotionen

Oliver Dycker

Diesseits von Führen und Begleiten - Unterricht im Spannungsfeld von manifesten und latenten Bedeutungen

Bereits im Wintersemester 2021/22 startete in Seminaren der Grundschulpädagogik eine erziehungswissenschaftliche Auseinandersetzung mit Dokumentarfilmen zum Thema Schule und Unterricht. Diese wurde dann im Wintersemester 2022/23 unter einer stärkeren Fokussierung auf tiefenhermeneutische Zusammenhänge fortgeführt und findet nun im Sommersemester 2023 mit zwei weiteren Seminaren ihren Abschluss. Dokumentarfilme wie „Herr Bachmann und seine Klasse“ (2021) von Maria Speth oder „Zwischen den Stühlen“ (2017) von Jakob Schmidt werden gemeinsam mit gleichbleibender Aufmerksamkeit betrachtet und anschließend mit Blick auf irritierende Szenen tiefergehend unter die Lupe genommen. Sowohl seminardidaktisch als auch forschungsmethodisch erfolgt eine Orientierung an der Tiefenhermeneutik nach König (1997). Dabei werden die Gruppen- bzw. Plenumsdiskussionen als Audiodatei aufgezeichnet, anschließend transkribiert und einer ausführlichen Interpretation zugeführt. In tiefenhermeneutischer Hinsicht können Dokumentarfilme zum Thema Schule und Unterricht als Sozialisationsinstanzen Lehramtsstudierender betrachtet werden. Die folgende Forschungsfrage steht dabei im Mittelpunkt: Wie wirken Dokumentarfilme zum Thema Schule und Unterricht in der Lehrer:innenbildung? Dieses Vorhaben stellt insofern ein Forschungs- bzw. Lehrdesiderat dar, als dass Georg Breidenstein (2022) zwar eine ähnliche Veranstaltung mit Spielfilmen durchgeführt und mit dem Ergebnis von vier Thesen ausgewertet hat, aber hier ausschließlich mit Dokumentar- und nicht mit Spielfilmen gearbeitet wird. Es ist das Interesse an der ‚dokumentarischen Differenz‘ (Fahle 2020) als doppelte Grenzziehung zwischen einer Außenseite der schulischen Realität (im Film) und einer Innenseite der Fiktion eigener Lebensentwürfe, dass das Arbeiten mit Dokumentationen zu einer in ihren Widersprüchen spannenden und innerhalb der Seminare bildenden Sache werden lässt. „Könnte das gelogen sein?“ (Eitzen 1989) ist dann die Frage, die im Rahmen eines szenischen Verstehens in die Kluft zwischen manifesten und latenten Sinnstrukturen hineinführt.

Publikationen zu diesem Projekt (Auswahl):

Dycker, O. (2023). Das Vorbild in Nicolas Philiberts „Sein und Haben“. In J. Nielsen-Sikora & A. Schütte (Hrsg.), Wem folgen? Über Sinn, Wandel und Aktualität von Vorbildern. J.B. Metzler Verlag.

 

Inka Fürtig:

Aufwachsen mit dem Smartphone. Medienpraktiken von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren

Kinder sind heutzutage Akteure in einer zunehmend von Medien geprägten Welt. Die sogenannten „neuen" Medien sind in nahezu alle Bereiche der Alltagswelt der Kinder und Erwachsenen ‚eingedrungen' und zum selbstverständlichen Bestandteil dessen geworden. In vielerlei Hinsicht stellen neue Medien, die innerhalb der Medienpädagogik sowohl mit Chancen (z.B. soziale Teilhabe) als auch mit Risiken (z.B. Sucht) in Verbindung gebracht werden, eine Herausforderung für Eltern und Kinder dar. Sie sind – nicht zuletzt wegen einer (noch) verherrschenden Abwehrhaltung vorrangig im Vor- und Grundschulbereich – zu einer ‚Erziehungsaufgabe' für Familien geworden.

Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich ethnographisch und videographisch mit der Medienaneignung kleiner Kinder (null bis fünf Jahre) in familiären Settings. In den Blick geraten dabei wechselseitig hervorgebrachte elementare Medienpraktiken und Erziehungspraktiken. Im Zuge teilnehmender Beobachtungen des „Familienalltags" soll herausgearbeitet werden, was das Spezifische der neuen Medien kennzeichnet und/oder als dieses von Eltern und Kindern ausgemacht wird. Vor welche Herausforderungen sind Eltern und Kinder gestellt und welche Strategien, bzw. Medienpraktiken entwickeln sie in Bezug auf diese digitalen ‚Eindringlinge'?

Publikationen zu diesem Projekt (Auswahl):

Fürtig, Inka (2019): ​Das Smartphone als Familienmedium – „außerschulisches“ Lernen im digitalisierten Familienalltag. In: Flügel, A./ Brill, S./ Landrock, I./ Wiesemann, J. (Hrsg.): Orte und Räume der Generationenvermittlung - außerschulisches Lernen von Kindern. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt Verlag, i.E.​

Wiesemann, Jutta/ Fürtig, Inka (2018): Kindheit zwischen Smartphone und pädagogischem Schulalltag. In: Betz, Tanja et al. (Hrsg.): Institutionalisierungen von Kindheit. Childhood studies zwischen Soziologie und Erziehungswissenschaft, Reihe „Kindheiten – Neue Folge“, Weinheim/München: BeltzJuventa.

Wiesemann, Jutta / Eisenmann, Clemens / Fürtig, Inka (2015): Medienpraxis in der (frühen) Kindheit. Ethnografische Exploration des familiären Smartphonegebrauchs. In: merzWissenschaft 59 (6), S. 39-47.

 

Tobias Leßner

Das Spiel der Regeln. Ethnografie einer Demokratischen Schule.

Die ethnografische Studie „Das Spiel der Regeln. Ethnografie einer Demokratischen Schule“ ist eine empirische Auseinandersetzung mit der sozialen Praxis sogenannter Demokratischer Schulen. Am Anfang steht zunächst die Rahmung der Bewegung Demokratischer Schulen durch die Analyse ihrer Abgrenzungspraktiken und Narrationen. Im Mittelpunkt der Studie steht die Erforschung der Anwendung der (Schul-)Regeln am Beispiel der Demokratischen Schule Neustadt. Die empirischen Analysen rekonstruieren (Schul-)Regeln aus einer praxistheoretischen Perspektive sowohl in ihrer alltäglichen Anwendung als auch in ihrer Hervorbringung in den formellen Kontexten der Schule (u.a. Schulversammlung). Aus einer stark involvierten Position des Forschers, der gleichzeitig ein schultypisches Praktikum absolvierte, zeigt sich, dass (Schul-)Regeln nicht einfach eingehalten oder gebrochen werden – ihre Anwendung setzt ein diffiziles Wissen voraus und ist dabei häufig als Spiel(chen) arrangiert – als soziales Spiel, bzw. als trickreiche und aus Spaß betriebene Spielchen. Die Akteur:innen stehen dabei vor der Herausforderung, gleichzeitig die Regeln im Alltag anzuwenden, die sie selbst formell für sich aufstellen.

Publikationen zu diesem Projekt (Auswahl):

Leßner, T. (2021): "Hat die Königin von England eine Schwester"? - Dem Sachunterricht an einer Demokratischen Schule auf der Spur. In: T. Simon (Hrsg.), Demokratie im Sachunterricht - Sachunterricht in der Demokratie. Beiträge zum Zusammenhang von Demokratie(förderung) und Sachunterricht(sdidaktik). Wiesbaden: Springer VS, S. 141-151.

Leßner, T. (2021): Regeln als Medium von Partizipation. Herstellung von Regeln zwischen institutionalisierter Schulversammlung und Alltag in Demokratischen Schulen. In: C. Munsch & F. Müller (Hrsg.), Jenseits der Intention - Ethnografische Einblicke in Praktiken der Partizipation. Weinheim/Basel: Beltz/Juventa, S. 109-120.

 

Astrid Vogelpohl

„Frühe (digitale/mediale) Begegnungen mit den Dingen, den Menschen und sich selbst.“ (AT)

„Frühe (digitale/mediale) Begegnungen mit den Dingen, den Menschen und sich selbst.“ (AT) ist eine kamera-ethnographische Langzeitstudie über Nauka (vom 1. bis 5. Lebensjahr), die auf die Identitätspraktiken in der frühen Kindheit fokussiert untersucht, wie ein ‚Ich‘ in medial vermittelten Situationen im Familienalltag in situ wechselseitig kooperativ hervorgebracht wird. Die Arbeit schließt an aktuelle internationale Kindheitsforschungen an, die Kindheit unter den Bedingungen der Digitalität erforschen (Brooker u. a. 2014; Kucirkova u. a. 2019), mit Bezügen auf aktuelle New (Feminist) Materialism und posthumanistische Denkansätze (Haraway 2016; Barad 2018). Diese stellen insbesondere machtvolle Intra-Aktionen (Barad 2018) von Menschen, Natur, technischen Artefakten und Wissensordnungen in den Fokus ihrer Forschungen, und betonen die Wirkmächtigkeit und Handlungsmacht von Materialität und Technologie (Latour) auf Sozialität (Bollig 2020, 23). Die Komplexität, Vielschichtigkeit und Fluidität dieser Prozesse wird in der Dissertation in den ebenfalls fluiden Arrangements und Assemblagen der kamera-ethnographischen Beobachtungen, in denen Medienpraktiken als Identitätspraktiken bearbeitet und sichtbar werden, reflektiert.

Publikationen zu diesem Projekt (Auswahl):

Hare, Pip, Bina E. Mohn, Astrid Vogelpohl und Jutta Wiesemann, Hrsg. 2019. Face to Face – Face to Screen. Frühe Kindheit und Medien: 24 kamera-ethnographische Miniaturen / Early Childhood and Media: 24 camera ethnographic miniatures. Berlin, Münster: LIT.

Mohn, Bina E., Pip Hare, Astrid Vogelpohl und Jutta Wiesemann. 2018. Wordless Language Game, https://ausstellung.wineme.fb5.uni-siegen.de/ Passwort: WLG-01-Public21;-)

Mohn, Bina E., Pip Hare, Astrid Vogelpohl und Jutta Wiesemann. 2018. Ausstellung „Das bist du!“ Frühe Kindheit digital. Siegerlandmuseum, Siegen (September 2018 – Januar 2019).

Vogelpohl, Astrid. 2020.„Willst du mit gucken?“ Intervenieren – arrangieren – etwas sichtbar machen. In Digitale Kindheiten., herausgegeben von Wiesemann u.a., Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31725-6_1

Vogelpohl, Astrid und Hoa Mai Trần. 2023. „Das bin ich. Medial vermittelt in Berührung mit sich und der Zeit treten.“ In Berührung neu erfinden. Sinnespraktiken in digitalen Kindheiten. Ein Blicklabor an 10 kamera-ethnographischen Szenen / Reinventing Touch. Sensory Practices in Digital Childhoods. Diverse perspectives encounter 10 camera ethnographic scenes., herausgegeben von Mohn u. a., Berlin, Münster: LIT.,

Vogelpohl, Astrid. 2023. Showing doing being Nauka. https://www.showdobe.de/ Benutzername: korsa Passwort: AVkorsa22

 

Abgeschlossene Promotionen

Annika Gruhn

Doing Lernbegleitung. Hochschullernwerkstätten als Orte der Generationenvermittlung.

Disputation 2019

Die ethnografische Studie „Doing Lernbegleitung. Hochschullernwerkstätten als Orte der Generationenvermittlung“ zum peergestützten Lernen von Studierenden ist ein empirischer Beitrag zur didaktischen und pädagogischen Konzeption von Hochschullernwerkstätten. Im Mittelpunkt der Studie steht die Erforschung des Konzepts der Lernbegleitung am Beispiel der OASE Hochschullernwerkstatt der Universität Siegen. Lernbegleitung wird nicht als bereits gegeben vorausgesetzt, sondern als eine spezifische, an diesem pädagogisch gewidmetem Ort situierte, soziale Praxis rekonstruiert, welche als Herstellung generationaler Ordnung durch die Trias von menschlichen Akteur*innen, Räumen und Dingen beobachtet und beschrieben werden kann. Die empirischen Analysen befassen sich sowohl mit der Vorbereitung auf die „Werkstatt für Kinder“ innerhalb der studentischen Peer-Gruppe, als auch mit der Inszenierung von Studierenden als Lernbegleiter*innen für Kinder. Durch diesen Zugang können typische Handlungsprobleme aller genannten Akteur*innen und damit verbundene spezifische Spannungsfelder und Konflikte des pädagogischen Settings Hochschullernwerkstatt sukzessive aus einer empirisch begründeten distanziert-analytischen Perspektive heraus beschrieben werden. Die Studie ist von einem sehr persönlichen Zugang zum Feld und damit einer involvierten Forscherinnenposition geprägt, die im Rahmen der stellenweise autoethnografisch angelegten Analysen genutzt wird.

Publikationen zu diesem Projekt (Auswahl):

Gruhn, Annika (2020): Wie schulisch ist außerschulisches Lernen? Pädagogische Generationenbeziehungen am außerschulischen Lernort am Beispiel einer Hochschullernwerkstatt. In: Jutta Wiesemann, Alexandra Flügel, Swaantje Brill & Irina Landrock (Hrsg.), Orte und Räume der Generationenvermittlung. Zur Praxis außerschulischen Lernens von Kindern. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 147-163

Gruhn, Annika (2021): Doing Lernbegleitung. Hochschullernwerkstätten als Orte der Generationenvermittlung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. 

Gruhn, Annika (2022): Eine ethnografische Perspektive auf Lernbegleitung. In: Rolf Arnold & Michael Schön (Hrsg.), Lernbegleitung. Anmerkungen zu einem Modus pädagogischer Professionalität. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren, S. 165-176.

Gruhn, Annika (i.V.): Studentische Peers in Hochschullernwerkstätten. Perspektiven für Professionalisierungsprozesse in frühen Praxisphasen der Lehrer:innenbildung. In: Marlene Kowalski, Anca Leuthold-Wergin, Melanie Fabel-Lamla, Peter Frei & Bettina Uhlig (Hrsg.): Professionalisierung in der Studieneingangsphase. Theoretische Konzeption und empirische Befunde. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

 

Andreas Matzner

Zwischen Tür und Angel in einem Jugendamt. Eine Ethnographie sozialer Praktiken der ASD-Arbeit im Büro.

Zweitbetreuerin, Disputation 2017

 

Katharina Kindermann

Die Welt als Klassenzimmer. Eine empirische Untersuchung zu den Subjektiven Theorien von Lehrkräften über außerschulisches Lernen

Disputation 2016

 

Jochen Lange

Die Genese unterrichtlicher Materialität. Eine empirische Unteruchung didaktischer Dinge                

Disputation 2016

 

Janina Lenz

Schulangst. Eine qualitative Fallstudie zur Entstehung und Wirkung aus Sicht der Betroffenen

Zweitbetreuerin, Disputation 2011

 

Martina Nieswand

Hausaufgaben yapmak. Ein ethnographischer Blick auf den Familienalltag

Zweitbetreuerin, Disputation 2011 (Universität Kassel)

 

 

 

 

 

 

 
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