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Ziele des Projekts "UniBral"


„Warum reisen wir?
Auch dies, damit wir Menschen begegnen,
die nicht meinen,
dass sie uns kennen ein für alle Mal;
damit wir noch einmal erfahren,
was uns in diesem Leben möglich sei.“
(Max Frisch)

Erläuterungen zum Austauschprogramm

Die Implementierung der UN Menschenrechtskonvention und die damit verbundene internationale Etablierung des „Gedankens der Inklusion“ verdeutlicht, dass auch in anderen Teilen der Welt verschiedenen Problemlagen sozialer Exklusion bestehen. Die Komplexität von vergleichenden Prozessen berücksichtigen im Besonderen den historischen, gegenwärtigen und gesellschaftlich kulturellen Kontext des jeweiligen Landes. Ein nationaler Austausch ermöglicht eine gemeinsame Entwicklung neuer innovativer Perspektiven in Bezug zum jeweiligen Einbeziehungskonzept des Landes. Das Programm zielt auf eine fachliche und persönliche Horizonterweiterung ab. Alle Beteiligten öffnen sich neuen Erfahrungen, lernen sich und das Eigene im Spiegel und im Kontrast des Fremden besser kennen.

Der Antrag im Rahmen der UNIBRAL Ausschreibung 2014 intendiert es, Studierenden zweier pädagogischer Studiengänge im Department Erziehungswissenschaft und Psychologie der Universität Siegen (Bachelor-Studiengang Pädagogik: Entwicklung und Inklusion, Bachelor Studiengang Lehramt für Berufskolleg bzw. auslaufend Lehramt für Berufskolleg mit dem Abschluss 1. Staatsexamen) ein Auslandssemester an der staatlichen Universität von Campinas zu ermöglichen.

Studierende des Studiengangs „Pädagogik: Entwicklung und Inklusion“ (BAStEI) befinden sich primär im Schnittfeld von Schule/Bildung und sozialer Arbeit. Die BAStEI-Studierenden befassen sich inhaltlich mit der individuellen Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Darüber hinaus zielen die Inhalte des Bachelorstudiengangs auf den Abbau struktureller Benachteiligungen im Bildungssystem ab. Ebenso befasst sich der Studiengang Lehramt an Berufskollegs, aufgrund des hohen Anteils an Bildungsgängen des Übergangssystems und der Benachteiligtenförderung, kritisch mit gegenwärtigen Lagen im Bildungssystem.

Hier genau setzt die Idee der binationalen Kooperation mit brasilianischen Kollegen und Hochschulvertretern in Campinas an. Auch in Brasilien gibt es eine enorme Diskrepanz zwischen den politischen Vorgaben der Bildungspolitik und der aktuellen desolaten Lage des Bildungssystems. Der hier geplante Studierendenaustausch will genau an diesem in unterschiedlichen Zusammenhängen entstandenen Potenzial beider Länder anknüpfen und diese Erfahrungen in einem gemeinsamen Diskurs austauschen, um die Möglichkeiten einer längerfristigen Kooperation in diesem Feld zu generieren.

Ziele des Austauschprogramms

Es soll den Studierenden ermöglicht werden, ihre Interessen und Kenntnisse in spezifischen, erziehungswissenschaftlichen Themenfeldern vertiefen zu können (beispielsweise Inklusion oder Sozialpädagogik) und um Herausforderungen des brasilianischen Bildungswesens bewältigen zu können. Die Universität Campinas, insbesondere die Fakultät für Erziehungswissenschaft eröffnete eigens ein Zentrum für die wissenschaftliche Begleitung der Praxisphasen, in dem auch Veranstaltungen in Kooperation mit Experten des pädagogischen Handlungsfeldes, Forschern und ausländischen Studierenden angeboten werden.

Die Bachelor-Studierenden werden an den Austausch herangeführt, indem sie in Lern- und Forschungstandems kooperieren. Diese Studierendentandems können jeweils in der Austauschphase vor Ort gemeinsam an inhaltlichen Projekten arbeiten, und zwar zunächst fernmündlich über die vorhandene Web-Plattform (TeleDuc) und im Rahmen von Videokonferenzen. Die inhaltliche Arbeit ist kasuistisch als Fallstudienarbeit konzipiert, um Widersprüche, Problemlagen, Hemmnisse und Brüche des Handlungsfeldes offenzulegen.

  • Die Studierenden entwickeln einerseits diskursiv mit Tandempartnern an der Partnerhochschule inhaltliche Projekte (Hausarbeiten, Referate, Studien, Abschlussarbeiten) zu erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, andererseits werden Erfahrungen im pädagogischen Handlungsfeld - im Rahmen von Praxisphasen der Studiengänge - erworben. Diese beiden Seiten der Theorie-Praxis-Kopplung werden systematisch aufeinander bezogen, moderiert von Wissenschaftlern des brasilianischen und deutschen Teams (e-learning Module, Skype-Konferenzen).
  • Wechselseitige Durchführung von Präsenzmodulen in Brasilien (Dezember 2012) und Deutschland (August 2012) um (Zwischen-) Ergebnisse der Projekte zu präsentieren, reflektieren und diskutieren.