Lehre
Aktuelle Lehrveranstaltungen SoSe 2022
Der Tod der Wahrheit. Über Fake News, Lügen und Verschwörungsglauben
Fake News und Verschwörungsglauben sind im Zeitalter digitaler Medien zu einem Problem als auch zu einer pädagogischen und wissenschaftlichen Herausforderung geworden. Kann man wie Michiko Kakutani tatsächlich davon sprechen, dass wir dem Tod der Wahrheit ins Auge sehen müssen? Was ist mit Wahrheit eigentlich gemeint? Und lässt sie sich vielleicht doch noch retten? Wenn nicht, welche Auswirkungen hätte dies auf das wissenschaftliche Selbstverständnis?
Generation Greta und die Geschichte der Umweltdebatte
Die Fridays for future-Bewegung hat neuen Wind in die Debatte über den Klimawandel gebracht. Mit Greta Thunberg verkörpert eine junge Frau die kritische Haltung gegenüber einer politischen Elite, die die erforderlichen Maßnahmen zur Rettung des Planeten nur halbherzig angeht. Ausgehend von der Sicht auf die so genannte „Generation Greta“ fragt das Seminar nach den kongenialen Vorläufern der Klima- und Umweltdebatte. Rachel Carsons Buch „Silent Spring“ von 1962 gilt gewissermaßen als Geburtsurkunde dieser Bewegung. Zuletzt hat sich die französische Philosophin Corine Pelluchon dem Thema angenommen. Welche Aspekte hat diese über mehrere Jahrzehnte währende Debatte zutage gefördert?
Jugend und Jugendbewegung
Das 20. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Jugend“. Die Jugend entdeckt sich selbst und die Eigenständigkeit ihres Lebensalters, „Jugend“ als Lebensphase des Aufwachsens setzt sich durch. Damit verbunden sind Erwartungen an ein „anderes“ Leben, eine „andere“ Gesellschaft. Aber auch die ältere Generation entdeckt die Jugend als Träger ihrer eigenen nationalen, sozialen und religiösen Hoffnungen und normiert die jugendliche Existenz durch den Staat (Jugendgesetzgebung, Jugendfürsorge, Jugendpflege). Das Seminar schaut sich die Entwicklung der „Jugend“ seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts an und fragt: Welche Strömungen gab es innerhalb der Jugendbewegung? Was zeichnet sie aus? Wie werden Jugendliche charakterisiert? Wie sehen sie sich selbst? Was bringen sie an neuen Errungenschaften in den gesellschaftlichen Diskurs ein? Inwiefern sind sie bloß Sprachrohr ihrer Zeit? Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede sind auszumachen zwischen den einzelnen Strömungen? Gibt es so etwas wie eine notwendige Entwicklung der Jugend?
Philosohpie des Todes
Das Seminar nähert sich dem Thema Tod aus philosophischer Sicht, um gegenwärtige Aspekte einer „Praxis des Todes“ besser verstehen zu können. Themen wie Sterbehilfe und Suizid, Hirntod, Todesstrafe und Unsterblichkeit stehen hierbei im Fokus moralisch durchtränkter Diskurse.
Lehrveranstaltungen vergangener Semester
WiSe 2022/21
Hannah Arendt, Hans Jonas und die Pädagogik
Das Seminar setzt sich mit den Gedanken und Ideen von Hannah Arendt (1906-1975) und Hans Jonas (1903-1993) auseinander und fragt danach, ob und ggf. wie diese auf pädagogisches Handeln anwendbar sein können. Im Zentrum stehen hierbei die Begriffe Macht, Herrschaft und Verantwortung. Philosophisches Grundwissen, Leidenschaft zur Diskussion als auch die Bereitschaft, schwierigere Texte zu lesen, werden vorausgesetzt. |
Jugend in Geschichte und Gegenwart
Das 20. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Jugend“. Die Jugend entdeckt sich selbst und die Eigenständigkeit ihres Lebensalters, „Jugend“ als Lebensphase des Aufwachsens setzt sich durch. Damit verbunden sind Erwartungen an ein „anderes“ Leben, eine „andere“ Gesellschaft. Aber auch die ältere Generation entdeckt die Jugend als Träger ihrer eigenen nationalen, sozialen und religiösen Hoffnungen und normiert die jugendliche Existenz durch den Staat (Jugendgesetzgebung, Jugendfürsorge, Jugendpflege). Das Seminar schaut sich die Entwicklung der „Jugend“ seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts an und fragt: Welche Strömungen gab es innerhalb der Jugendbewegung? Was zeichnet sie aus? Wie werden Jugendliche charakterisiert? Wie sehen sie sich selbst? Was bringen sie an neuen Errungenschaften in den gesellschaftlichen Diskurs ein? Inwiefern sind sie bloß Sprachrohr ihrer Zeit? Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede sind auszumachen zwischen den einzelnen Strömungen? Gibt es so etwas wie eine notwendige Entwicklung der Jugend?
Marginalisierte Gruppen in der Stadt Siegen und dem Siegerland (gem. mit Susanne Regener)
Master-Forschungsprojekt: In diesem Seminar sollen Sie unter der Themenstellung selbstständig forschen (Recherche, Lektüre, Analyse). Die gemeinsame (Gruppen-)Arbeit unter einer konkreten Fragestellung soll Sie dazu befähigen, mit Blick auf die Masterarbeit Expertise in wiss. Arbeiten zu erlangen. Die Zusammenarbeit mit der Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne regener (Fak I) soll die Interdisziplinarität des Projekts fördern.
Fragestellungen:
• Wer ist/wird in der Stadt Siegen (inkl. Landkreis) marginalisiert? (Obdachlose, Alte, Geflüchtete, Menschen aus anderen kulturellen Kontexten etc.)
• Durch welche Bilder werden diese Gruppen in den Medien beschrieben/repräsentiert?
• Wie sieht ihr Selbstbild aus?
• Was bedeutet eigentlich Marginalisierung?
Schwarze Pädagogik
„Schwarze Pädagogik“ ist ein Begriff aus den 1970er Jahren (K. Rutschky), um eine Art der Erziehung zu kennzeichnen, die auf Gewalt, Unterdrückung, Demütigung und Introjektion setzt. Die Psychoanalytikerin Alice Miller hat dieses Erziehungskonzept in ihrem Klassiker „Am Anfang war Erziehung“ (1980) anhand von Fallbeispielen eindringlich kritisiert. Lucien Malson („Die wilden Kinder“) hatte sich bereits 1972 mit den so genannten Wolfskindern beschäftigt, die ohne Erziehung und Kultur aufwuchsen. Jüngst haben sich Sabine Seichter („Das normale Kind“) und Wolfram Ette („Das eigensinnige Kind“) mit den Facetten Schwarzer Pädagogik auseinandergesetzt. Entlang der Schriften und Fallbeispiele spürt das Seminar den Aspekten dieser „Erziehung“ nach und fragt, welche Formen Schwarzer Pädagogik auch heute noch existieren. Die Diskussion über die „Elternschule“ oder zuletzt die Debatte über die Praktiken des Kinderpsychiaters Michael Winterhoff lassen darauf schließen, dass das Thema noch nicht ad acta gelegt ist.
SoSe 2021
Jugend im 20. Jahrhundert
Vorbilder/Helden
Der Held (ἡÏρως, Halbgott) symbolisierte seit alters her ein Ideal und galt als Personifikation des Tugendhaften. In der Antike diente der Held, wie er etwa in der Ilias und der Odyssee des Homer dargestellt wird, als Vorbild (εἰκών) der moralisch legitimierten Handlungsweise des Menschen. Autorisiert wurde er durch den Glauben an eine göttliche Ordnung der Welt (κόσμος), aus der eine Ordnung der (politischen) Gemeinschaft (πόλις) abgeleitet war. Der Held entsprang der kulturellen Imaginationskraft dieser Gemeinschaft und war Symbolfigur antiker Tugenden wie der Tapferkeit (ανδρεία) oder der Gerechtigkeit (δικαιοσύνη).
Die Legitimationskraft dieser Ordnung ist längst verloren. An ihre Stelle sind im Mittelalter zunächst die Ritter, in der Moderne dann der militante Heroismus der Frontsoldaten, nach 1945 schließlich zahlreiche, stark divergierende Quellen der Autorisierung getreten, die die Symbolfigur des Helden transformiert und zur Projektionsfläche moralisch getränkter und affektiv aufgeladener Diskurse gemacht haben, auf der heute soziale Konflikte, kulturelle Spannungen und politische Überzeugungen ausgetragen und medial inszeniert werden.
Das Spektrum dieser Helden-Inszenierungen ist breit gefächert, aber auf zwei wesentliche Typen reduzierbar: a) Helden des Alltags, die den Alltag auf eine besondere Weise meistern und sich hierbei als vorbildlich präsentieren (z.B. der tapfere Polizist, der sein Leben aufs Spiel setzt) und b) exzeptionelle Helden im engeren Sinne, die den Alltag, bestimmte Lebensgewohnheiten und Handlungsweisen selbst hinterfragen (z.B. Greta Thunberg, Carola Rackete, Edward Snowden).
Was fasziniert uns an Helden/Vorbildern? Was leisten sie, dass wir sie bewundern? Was unterscheidet sie von anderen Vorbildern wie Schriftstellern, Philosophen und Künstlern? Und was können wir von Kunstfiguren wie den antiken Göttern und den modernen Marvelhelden lernen? Wer ist unser ganz persönliches Vorbild? Müssen wir heute perfekt sein? Oder einzigartig, singulär?
Schwarze Pädagogik
„Schwarze Pädagogik“ ist ein Begriff aus den 1970er Jahren (K. Rutschky), um eine Art der Erziehung zu kennzeichnen, die auf Gewalt, Unterdrückung, Demütigung und Introjektion setzt. Die Psychoanalytikerin Alice Miller hat dieses Erziehungskonzept in ihrem Klassiker „Am Anfang war Erziehung“ (1980) anhand von Fallbeispielen eindringlich kritisiert. Lucien Malson („Die wilden Kinder“) hatte sich bereits 1972 mit den so genannten Wolfskindern beschäftigt, die ohne Erziehung und Kultur aufwuchsen. Jüngst haben sich Sabine Seichter („Das normale Kind“) und Wolfram Ette („Das eigensinnige Kind“) mit den Facetten Schwarzer Pädagogik auseinandergesetzt. Entlang der Schriften und Fallbeispiele spürt das Seminar den Aspekten dieser „Erziehung“ nach und fragt, welche Formen Schwarzer Pädagogik auch heute noch existieren. Die Diskussion über die „Elternschule“ lässt darauf schließen, dass das Thema noch nicht ad acta gelegt ist.
WiSe 2020/21
Außenseiter (gem. mit Susanne Regner)
Wer ist Außenseiter in unserer Gesellschaft? Wie wird man zum Außenseiter/Außenseiterin? Welche juristischen, moralischen, soziologischen, kulturellen oder normativen Aspekte sind mit dem Thema ‚Außenseiter‘ verbunden?
Die Kultur- und Medienwissenschaftlerin Susanne Regener wird aus ihren Forschungen zu Außenseitern, konkret zu ‚Verbrechern' und Roma/Sinti, ein Programm zusammenstellen, das die medialen Aspekte der Produktion von Außenseitern in den Vordergrund rückt.
Der Philosoph Jürgen Nielsen-Sikora wird sich mit den gesellschaftlich sanktionierten Regelbrüchen beschäftigen: Moralische oder juristisch strafbare Verwerfungen der Norm durch so genannte Außenseiter, Systemsprenger oder Exzentriker führen zur Exklusion dieser Menschen. Auch die Verletzung der gemeinhin anerkannten „Üblichkeiten“ kann eine Exklusion (bereits im Kindesalter) nach sich ziehen. Bestimmte Regelverletzungen und Grenzüberschreitungen (etwa in der Kunst, der Musik, der Wissenschaft) können andererseits auch neue Perspektiven eröffnen. Nicht selten wird so im Lauf der Zeit durch den gewandelten Blick aus dem Außenseiter eine anerkannte Persönlichkeit. Nicht zuletzt können zusätzliche Informationen über eine Person den Blick auf deren Taten verändern.
Dieses interdisziplinäre Seminar wird sich entlang einiger Fallbeispiele dem Phänomen des Außenseiters annähern und nach den Mechanismen und Gründen für Exklusion fragen.
Jugend, Lebenslauf und Gesellschaft
Das 20. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Jugend“. Die Jugend entdeckt sich selbst und die Eigenständigkeit ihres Lebensalters, „Jugend“ als Lebensphase des Aufwachsens setzt sich durch. Damit verbunden sind Erwartungen an ein „anderes“ Leben, eine „andere“ Gesellschaft. Aber auch die ältere Generation entdeckt die Jugend als Träger ihrer eigenen nationalen, sozialen und religiösen Hoffnungen und normiert die jugendliche Existenz durch den Staat (Jugendgesetzgebung, Jugendfürsorge, Jugendpflege). Das Seminar schaut sich die Entwicklung der „Jugend“ seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts an und fragt: Welche Strömungen gab es innerhalb der Jugendbewegung? Was zeichnet sie aus? Wie werden Jugendliche charakterisiert? Wie sehen sie sich selbst? Was bringen sie an neuen Errungenschaften in den gesellschaftlichen Diskurs ein? Inwiefern sind sie bloß Sprachrohr ihrer Zeit? Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede sind auszumachen zwischen den einzelnen Strömungen? Gibt es so etwas wie eine notwendige Entwicklung der Jugend?
Schwarze Pädagogik
„Schwarze Pädagogik“ ist ein Begriff aus den 1970er Jahren (K. Rutschky), um eine Art der Erziehung zu kennzeichnen, die auf Gewalt, Unterdrückung, Demütigung und Introjektion setzt. Die Psychoanalytikerin Alice Miller hat dieses Erziehungskonzept in ihrem Klassiker „Am Anfang war Erziehung“ (1980) anhand von Fallbeispielen eindringlich kritisiert. Lucien Malson („Die wilden Kinder“) hatte sich bereits 1972 mit den so genannten Wolfskindern beschäftigt, die ohne Erziehung und Kultur aufwuchsen. Jüngst haben sich Sabine Seichter („Das normale Kind“) und Wolfram Ette („Das eigensinnige Kind“) mit den Facetten Schwarzer Pädagogik auseinandergesetzt. Entlang der Schriften und Fallbeispiele spürt das Seminar den Aspekten dieser „Erziehung“ nach und fragt, welche Formen Schwarzer Pädagogik auch heute noch existieren. Die Diskussion über die „Elternschule“ lässt darauf schließen, dass das Thema noch nicht ad acta gelegt ist.
SoSe 2020
Arbeit am Text
Wie finde ich für ein Thema geeignete Texte und wie lese ich sie? Welche Quellen kann ich nutzen? Wie schreibe ich über ein Thema? Und mit Hilfe welcher Literatur? Wie verfasse ich Kritik? Wie überarbeite ich einen Text? Was ist wichtig beim Korrekturlesen? In thematisch offenen Übungen setzen wir uns sowohl theoretisch als auch praktisch mit den obigen Fragen auseinander. Übungseinheiten stehen hierbei im Fokus des Seminars.
Das Böse
Seit jeher löst das Böse Angst und Faszination aus. Es zieht uns in seinen Bann, schockiert und verstört gleichermaßen. Das Böse scheint Teil des Menschen und seiner Handlungen zu sein. Aber was genau ist eigentlich „das Böse“? Und wer entscheidet darüber, was böse ist und was nicht? Auch Erziehung, Unterricht und Pädagogik selbst können böse Züge annehmen: Schwarze Pädagogik, Negative Pädagogik, Anti-Pädagogik usw. Das Seminar untersucht die verschiedenen Facetten des Bösen und seine Erscheinungsformen und fragt nach dem richtigen Umgang mit dem Bösen. Im Fokus stehen hierbei Hannah Arendts Blick auf Adolf Eichmann, sozialpsychologische Experimente, die Biografie eines Kindermörders und Texte zur Schwarzen Pädagogik.
Jugend damals und heute
Das 20. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Jugend“. Die Jugend entdeckt sich selbst und die Eigenständigkeit ihres Lebensalters, „Jugend“ als Lebensphase des Aufwachsens setzt sich durch. Damit verbunden sind Erwartungen an ein „anderes“ Leben, eine „andere“ Gesellschaft. Aber auch die ältere Generation entdeckt die Jugend als Träger ihrer eigenen nationalen, sozialen und religiösen Hoffnungen und normiert die jugendliche Existenz durch den Staat (Jugendgesetzgebung, Jugendfürsorge, Jugendpflege). Das Seminar schaut sich die Entwicklung der „Jugend“ seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts an und fragt: Welche Strömungen gab es innerhalb der Jugendbewegung? Was zeichnet sie aus? Wie werden Jugendliche charakterisiert? Wie sehen sie sich selbst? Was bringen sie an neuen Errungenschaften in den gesellschaftlichen Diskurs ein? Inwiefern sind sie bloß Sprachrohr ihrer Zeit? Welche Gemeinsamkeiten/Unterschiede sind auszumachen zwischen den einzelnen Strömungen? Gibt es so etwas wie eine notwendige Entwicklung der Jugend?
Lektürekurs: Michael Bauer. Die Vereindeutigung der Welt
„Was haben das Verschwinden von Apfelsorten, das Auftreten von Politikern in Talkshows, religiöser Fundamentalismus und der Kunst- und Musikmarkt miteinander gemeinsam? Überall wird Vielfalt reduziert, Unerwartetes und Unangepasstes zurückgedrängt. An die Stelle des eigentümlichen Inhalts rückt vermeintliche Authentizität: Nicht mehr das »was« zählt, sondern nur noch das »wie«. Thomas Bauer zeigt die Konsequenzen auf, sollten wir diesen fatalen Weg des Verlustes von Vielfalt weiter beschreiten.“ Wir lesen und diskutieren das Buch.
WiSe 2019/20
Jugend. Vom Wandervogel zu den Digital Natives
Lebenskunst
Die Lebenskunst fragt seit je nach den Möglichkeiten eines gelingenden Lebens: Wie lässt sich mit den Anforderungen, die das Leben mit sich bringt, sinnvoll umgehen? Kann man das eigene Leben als Kunstwerk gestalten? Anhand verschiedener Themenbereiche wollen wir uns diesen Fragen im Seminar nähern. Sie können selbst Themenvorschläge einbringen. Vorläufig stehen folgende Themen im Raum: Wandern, Essen und Trinken, Verantwortung übernehmen, ein sinnvolles Leben führen, befreundet sein, Warten, Glauben, Schmerzen haben, Schön sein, Künstler sein.
Über das Böse I+II (auf Grund der hohen Nachfrage in verganenen Semestern wird dieses Seminar doppelt angeboten)
Seit jeher löst das Böse Angst und Faszination aus. Es zieht uns in seinen Bann, schockiert und verstört gleichermaßen. Das Böse scheint Teil des Menschen und seiner Handlungen zu sein. Aber was genau ist eigentlich "das Böse"? Und wer entscheidet darüber, was böse ist und was nicht? Auch Erziehung, Unterricht und Pädagogik selbst können böse Züge annehmen: Schwarze Pädagogik, Negative Pädagogik, Anti-Pädagogik usw. Das Seminar untersucht die verschiedenen Facetten des Bösen und seine Erscheinungsformen und fragt nach dem richtigen Umgang mit dem Bösen. Im Fokus stehen hierbei Hannah Arendts Blick auf Adolf Eichmann, sozialpsychologische Experimente, die Biografie eines Kindermörders und Texte zur Schwarzen Pädagogik.
SoSe 2019
Bildung - alles was sein muss
Bildung ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen: Man bildet sich. Ausbilden können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst. Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein“, schreibt der Philosoph Peter Bieri. Das Seminar knüpft an diesen Gedanken an und liest hierzu Textauszüge von Humboldt bis Liessmann.
Das Böse - erziehungswissenschaftliche Perspektiven
Seit jeher löst das Böse Angst und Faszination aus. Es zieht uns in seinen Bann, schockiert und verstört gleichermaßen. Das Böse scheint Teil des Menschen und seiner Handlungen zu sein. Aber was genau ist eigentlich "das Böse"? Und wer entscheidet darüber, was böse ist und was nicht? Auch Erziehung, Unterricht und Pädagogik selbst können böse Züge annehmen: Schwarze Pädagogik, Negative Pädagogik, Anti-Pädagogik usw. Das Seminar untersucht die verschiedenen Facetten des Bösen und seine Erscheinungsformen und fragt nach dem richtigen Umgang mit dem Bösen. Im Fokus stehen hierbei Hannah Arendts Blick auf Adolf Eichmann, sozialpsychologische Experimente, die Biografie eines Kindermörders und Texte zur Schwarzen Pädagogik
Kindheit im Wandel (1970 bis heute)
Das Seminar reflektiert die veränderten sozial- und kulturgeschichtlichen Bedingungen, in denen sich Kindheit seit den 1970er Jahren vollzieht und fragt nach den Auswirkungen dieser veränderten Rahmenbedingungen für die Kinder selbst. Hierbei stehen auch populärwissenschaftliche Abhandlungen über die „Generation Golf“ und die „Generation Y“ zur Diskussion
Vorbilder
Musiker, Sportler, Youtuber - die Zahl ihrer Anhänger geht in die Millionen. Was fasziniert uns an ihnen? Was leisten sie, dass wir sie bewundern? Was unterscheidet sie von anderen Vorbildern wie Schriftstellern, Philosophen und Künstlern? Und was können wir von Kunstfiguren wie den antiken Göttern und den modernen Marvelhelden lernen? Wer ist unser ganz persönliches Vorbild? Müssen wir heute perfekt sein? Oder einzigartig, singulär? Friedrich Nietsche schrieb in der "Fröhlichen Wissenschaft" hierzu unter dem Titel Vademecum - Vadetecum: "Es lockt dich meine Art und Sprach / Du folgest mir, du gehst mir nach? / Geh nur dir selber treulich nach: - / So folgst du mir - gemach! gemach!" Im Seminar sollen die ganz persönlichen "Vorbilder" der Teilnehmer im Vordergrund der Analyse stehen.
WiSe 2018/19
Bildungstheorien
Das Seminar diskutiert klassische und moderne Bildungstheorien. Im Fokus stehen hierbei:
- Wilhelm von Humboldt: Theorie der Bildung des Menschen
- Immanuel Kant: Was ist Aufklärung?
- Friedrich Nietzsche: Unzeitgemäße Betrachtungen
- Theodor W. Adorno: Theorie der Halbbildung
- Hannah Arendt: Was bringt uns zum Denken?
- Konrad Paul Liessmann: Theorie der Unbildung
- Peter Bieri: Wie wäre es, gebildet zu sein?
- Odo Marquard: Homo compensator
- David Foster Wallace: Das hier ist Wasser
Das Böse in Erziehung und Unterricht
seit jeher löst das Böse Angst und Faszination aus. Es zieht uns in seinen Bann, schockiert und verstört gleichermaßen. Das Böse scheint Teil des Menschen und seiner Handlungen zu sein. Aber was genau ist eigentlich "das Böse"? Und wer entscheidet darüber, was böse ist und was nicht? Auch Erziehung, Unterricht und Pädagogik selbst können böse Züge annehmen: Schwarze Pädagogik, Negative Pädagogik, Anti-Pädagogik usw. Das Seminar untersucht die verschiedenen Facetten des Bösen und seine Erscheinungsformen in Erziehung und Unterricht.
Helden, Götter und Idole
Musiker, Sportler, Youtuber - die Zahl ihrer Anhänger geht in die Millionen. Was fasziniert uns an ihnen? Was leisten sie, dass wir sie bewundern? Was unterscheidet sie von anderen Vorbildern wie Schriftstellern, Philosophen und Künstern? Und was können wir von Kunstfiguren wie den antiken Göttern und den modernen Marvelhelden lernen? Wer ist unser ganz persönlicher Held? Müssen wir heute perfekt sein? Oder einzigartig, singulär? Friedrich Nietsche schrieb in der "Fröhlichen Wissenschaft" hierzu unter dem Titel Vademecum - Vadetecum: "Es lockt dich meine Art und Sprach / Du folgest mir, du gehst mir nach? / Geh nur dir selber treulich nach: - / So folgst du mir - gemach! gemach!"
Im Seminar sollen die ganz persönlichen "Helden" der Teilnehmer im Vordergrund der Analyse stehen.
Moralische Dilemmata
In diesem Seminar geht es um ethisch-moralische Entscheidungssituationen, in denen mehrere Handlungen gleichzeitig geboten sind, sich gegenseitig aber ausschließen. Die Befolgung des einen Gebots führt zum Verstoß gegen das andere. Die Befolgung des Richtigen führt gleichzeitig zum Verstoß gegen das Richtige. Moralische Dilemmata sind Teil philosophischer Gedankenexperimente: Menschen sind Wesen, die sich vorstellen können, was wäre wenn ... Gedankenexperimente greifen dies auf. Es sind Hilfsmittel, um verschiedene Theorien zu widerlegen, zu veranschaulichen oder weiterzudenken. Eine konstruierte philosophische Situation geht hierbei von kontrafaktischen Umständen aus. Es wird überlegt, welche Konsequenzen sich ergäben, wenn etwas anders wäre als es tatsächlich der Fall ist.
SoSe 2018
Hans Jonas - Denker gegen den Strom. Vertiefte Einführung in Leben und Werk
Der jüdische Philosoph Hans Jonas (1903-1993) zählt zu den bedeutenden Denkern des 20. Jahrhunderts. Beeinflusst von seinen Lehrern Edmund Husserl, Martin Heidegger und Rudolf Bultmann, gelangte er als Begründer einer Ethik der Verantwortung für die technologische Zivilisation zu Weltruhm. Seine Ethik verbindet er mit lebensweltlichen Institutionen und normativen Gehalten der hebräisch-biblischen, der jüdischen und der christlichen Überlieferung. Motive und Denkfiguren der mittelalterlich-aristotelischen und anderer metaphysischer Traditionen aufgreifend, stellt seine Philosophie kritische Fragen an die technologischen Errungenschaften der Gegenwart. Der Begriff der Verantwortung wird in seiner Philosophie zum Synonym einer neu hervorgetretenen Pflicht im Antlitz der Drohungen der Moderne und ihrer kausalen Reichweite in die Zukunft. Das Seminar führt vertiefend in das Denken von Hans Jonas ein.
Über das Böse in Erziehung und Unterricht
Seit jeher löst das Böse Angst und Faszination aus. Es zieht uns in seinen Bann, schockiert und verstört gleichermaßen. Das Böse scheint Teil des Menschen und seiner Handlungen zu sein. Aber was genau ist eigentlich "das Böse"? Und wer entscheidet darüber, was böse ist und was nicht? Auch Erziehung, Unterricht und Pädagogik selbst können böse Züge annehmen: Schwarze Pädagogik, Negative Pädagogik, Anti-Pädagogik usw. Das Seminar untersucht die verschiedenen Facetten des Bösen und seine Erscheinungsformen in Erziehung und Unterricht.
Helden, Götter und Idole
Musiker, Sportler, Youtuber - die Zahl ihrer Anhänger geht in die Millionen. Was fasziniert uns an ihnen? Was leisten sie, dass wir sie bewundern? Was unterscheidet sie von anderen Vorbildern wie Schriftstellern, Philosophen und Künstern? Und was können wir von Kunstfiguren wie den antiken Göttern und den modernen Marvelhelden lernen? Wer ist unser ganz persönlicher Held? Müssen wir heute perfekt sein? Oder einzigartig, singulär? Friedrich Nietsche schrieb in der "Fröhlichen Wissenschaft" hierzu unter dem Titel Vademecum - Vadetecum: "Es lockt dich meine Art und Sprach / Du folgest mir, du gehst mir nach? / Geh nur dir selber treulich nach: - / So folgst du mir - gemach! gemach!"
Im Seminar sollen die ganz persönlichen "Helden" der Teilnehmer im Vordergrund der Analyse stehen.
Einführung in die Ethik
Der Begriff Ethik entspringt dem altgriechischen Wort έθος bzw. ήθος (ethos). Je nach Schreibweise können mit ethos der gewohnte Ort des Lebens, die Lebensform bzw. der persönliche Charakter, oder aber die Gewohnheiten, Sitten, Bräuche und Institutionen des sozialen Zusammenlebens gemeint sein. Die Ethik setzt sich vorrangig mit der zuletzt genannten Bedeutung auseinander, indem sie sich normativen Fragen dieses Zusammenlebens widmet, menschliches Handeln reflektiert und die Grundsätze von Handlungsentscheidungen sowohl in systematischer als auch in methodischer Hinsicht befragt. Dies wird insbesondere dann notwendig, wenn verschiedene Grundsätze miteinander in Konflikt geraten.
Handelnde Personen sind von unterschiedlichen Interessen, Wünschen und Zielen geleitet, sie entstammen verschiedenen Kulturen, deren Regeln, Rituale und Wertvorstellungen divergieren. Aber auch dort, wo diese Unterschiede nur gering, und Handlungen und Verhaltensweisen begründet sind, kann es im Einzelfall zu konfliktreichen Widersprüchen kommen. Deshalb betrachtet die Ethik neben Handlungen und Handlungsfolgen mitunter auch die Gründe des Handelns sowie dessen Motive und Absichten: Sind Entscheidungen aus freiem Willen ohne äußeren Zwang getroffen worden? In welche sozialen Kontexte ist die Handlungssituation eingebettet? So werden auch das Wissen um die besondere Situation sowie die Fähigkeit, mit diesem Wissen zu einer Entscheidung zu kommen, in der ethischen Reflexion mitberücksichtigt. Damit sollen die entsprechenden Ziele und Zwecke menschlichen Handelns ermittelt und bewertet sowie Divergenzen in der Zielsetzung festgestellt und ggf. aufgelöst werden. Verschiedene Handlungsmöglichkeiten werden gegeneinander abgewägt und Entscheidungen unter Rücksichtnahme auf die Entscheidungssituation bestimmenden Faktoren beurteilt. Die Ethik bildet insofern einen Teilbereich der Philosophie. Sie rückt die Frage "Was soll ich tun?" in den Vordergrund ihrer Reflexion.
WiSe 2017/18
Hans Jonas. Philosoph der Verantwortung
Der Philosoph Hans Jonas (1903-1993) gehört zu den prominentesten Vertretern der deutsch-jüdischen Emigration und zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Großgeworden war er noch im akademischen Milieu der Weimarer Zeit, bei Martin Heidegger wurde er 1928 promoviert. Dann kam die Machtergreifung der Nationalsozialisten, die die vorgezeichneten akademischen Bahnen jäh unterbrach. Der Emigrant, dessen Mutter 1942 in Auschwitz ermordet wurde, diente im Zweiten Weltkrieg als britischer, dann im israelisch-arabischen Krieg von 1948 als israelischer Soldat. Seine akademische Karriere setzte Jonas danach in Kanada und den Vereinigten Staaten fort - und schuf mit seinem berühmten Hauptwerk >Das Prinzip Verantwortung - Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation< (1979) die Grundlagen für die moderne Zukunfts- und Umweltethik. Das Seminar zeichnet seinen Denk- und Lebensweg nach und fragt nach der Bedeutung von Hans Jonas für die Pädagogik des 21. Jahrhunderts.
Das Böse in Erziehung und Unterricht
Seit jeher löst das Böse Angst und Faszination aus. Es zieht uns in seinen Bann, schockiert und verstört gleichermaßen. Das Böse scheint Teil des Menschen und seiner Handlungen zu sein. Aber was genau ist eigentlich "das Böse"? Und wer entscheidet darüber, was böse ist und was nicht? Auch Erziehung, Unterricht und Pädagogik selbst können böse Züge annehmen: Schwarze Pädagogik, Negative Pädagogik, Anti-Pädagogik usw. Das Seminar untersucht die verschiedenen Facetten des Bösen und seine Erscheinungsformen in Erziehung und Unterricht.
Michel Foucault. Theoretiker der Sozialen Arbeit?
Foucault gehört zu den faszinierendsten Denkern des 20. Jahrhunderts. Als Professor für die Geschichte der Denksysteme am Collège des France hat er sich insbesondere den Themen Macht, Wissen und Diskurs gewidmet und sie anhand der Geschichte der Klink, des Gefängnisses, der Psychiatrie und anderen Institutionen exemplifiziert. Das Seminar widmet sich der Person Foucault, seinen Schriften und der Frage, inwiefern diese als Theorie der Sozialen Arbeit heute noch aktuell sind.
Einführung in die Ethik
Der Begriff Ethik entspringt dem altgriechischen Wort έθος bzw. ήθος (ethos). Je nach Schreibweise können mit ethos der gewohnte Ort des Lebens, die Lebensform bzw. der persönliche Charakter, oder aber die Gewohnheiten, Sitten, Bräuche und Institutionen des sozialen Zusammenlebens gemeint sein. Die Ethik setzt sich vorrangig mit der zuletzt genannten Bedeutung auseinander, indem sie sich normativen Fragen dieses Zusammenlebens widmet, menschliches Handeln reflektiert und die Grundsätze von Handlungsentscheidungen sowohl in systematischer als auch in methodischer Hinsicht befragt. Dies wird insbesondere dann notwendig, wenn verschiedene Grundsätze miteinander in Konflikt geraten.
Handelnde Personen sind von unterschiedlichen Interessen, Wünschen und Zielen geleitet, sie entstammen verschiedenen Kulturen, deren Regeln, Rituale und Wertvorstellungen divergieren. Aber auch dort, wo diese Unterschiede nur gering, und Handlungen und Verhaltensweisen begründet sind, kann es im Einzelfall zu konfliktreichen Widersprüchen kommen. Deshalb betrachtet die Ethik neben Handlungen und Handlungsfolgen mitunter auch die Gründe des Handelns sowie dessen Motive und Absichten: Sind Entscheidungen aus freiem Willen ohne äußeren Zwang getroffen worden? In welche sozialen Kontexte ist die Handlungssituation eingebettet? So werden auch das Wissen um die besondere Situation sowie die Fähigkeit, mit diesem Wissen zu einer Entscheidung zu kommen, in der ethischen Reflexion mitberücksichtigt. Damit sollen die entsprechenden Ziele und Zwecke menschlichen Handelns ermittelt und bewertet sowie Divergenzen in der Zielsetzung festgestellt und ggf. aufgelöst werden. Verschiedene Handlungsmöglichkeiten werden gegeneinander abgewägt und Entscheidungen unter Rücksichtnahme auf die Entscheidungssituation bestimmenden Faktoren beurteilt. Die Ethik bildet insofern einen Teilbereich der Philosophie. Sie rückt die Frage "Was soll ich tun?" in den Vordergrund ihrer Reflexion.
SoSe 2017
Über das Böse
Die Frage nach Gut und Böse gehört zu den grundlegenden Fragen des Menschen. Das Nachdenken über das Böse geht der Natur des Menschen und seiner persönlichen Freiheit auf den Grund. Hierbei kommen sowohl moralische als auch anthropologische, politische, ästhetische, historische und theologische Aspekte zur Sprache. Auch im Schulunterricht und im zwischenmenschlichen Alltag begegnen uns immer wieder Facetten des Bösen. Von biblischen Mythen bis in die Gegenwart internationaler Politik, von Hesiod bis Gerorge Bataille und Hannah Arendt, von Kain bis Hitler, von der Inquisition bis ins Konzentrationslager, von Lissabon über Auschwitz bis Ground Zero, vom Belzebub bis Mephisto, von Hiob bis Darth Vader und Lord Voldemort reichen die Auseinandersetzungen mit der Frage, was das Böse ist und was uns daran so fasziniert. Das Seminar will sowohl dieser Fazination als auch den verschiedenen Ausprägungen des Bösen nachspüren, den guten Menschen und seine Feinde nach ihren Motiven befragen und eine Antwort auf die Frage suchen, wozu das Böse gut ist. Lässt sich mit Hilfe der Vernunft dem Bösen begegnen?
Klassiker der Pädagogik
Das Seminar führt exemplarisch in einige als klassisch zu bezeichnende pädagogische Arbeiten ein, befragt den historischen Kontext, in dem sie entstanden sind und versucht, ihre Aktualität nachzuweisen. Im Fokus stehen hierbei insbesondere jene Klassiker der Pädagogik, die eine Schnittmenge mit philosophischen Reflexionen auf die moderne Gesellschaft aufweisen (Platon, Kant, Adorno, Hannah Arendt, Michel Foucault).
Einführung in die Ethik
Der Begriff Ethik entspringt dem altgriechischen Wort έθος bzw. ήθος (ethos). Je nach Schreibweise können mit ethos der gewohnte Ort des Lebens, die Lebensform bzw. der persönliche Charakter, oder aber die Gewohnheiten, Sitten, Bräuche und Institutionen des sozialen Zusammenlebens gemeint sein. Die Ethik setzt sich vorrangig mit der zuletzt genannten Bedeutung auseinander, indem sie sich normativen Fragen dieses Zusammenlebens widmet, menschliches Handeln reflektiert und die Grundsätze von Handlungsentscheidungen sowohl in systematischer als auch in methodischer Hinsicht befragt. Dies wird insbesondere dann notwendig, wenn verschiedene Grundsätze miteinander in Konflikt geraten.
Handelnde Personen sind von unterschiedlichen Interessen, Wünschen und Zielen geleitet, sie entstammen verschiedenen Kulturen, deren Regeln, Rituale und Wertvorstellungen divergieren. Aber auch dort, wo diese Unterschiede nur gering, und Handlungen und Verhaltensweisen begründet sind, kann es im Einzelfall zu konfliktreichen Widersprüchen kommen. Deshalb betrachtet die Ethik neben Handlungen und Handlungsfolgen mitunter auch die Gründe des Handelns sowie dessen Motive und Absichten: Sind Entscheidungen aus freiem Willen ohne äußeren Zwang getroffen worden? In welche sozialen Kontexte ist die Handlungssituation eingebettet? So werden auch das Wissen um die besondere Situation sowie die Fähigkeit, mit diesem Wissen zu einer Entscheidung zu kommen, in der ethischen Reflexion mitberücksichtigt. Damit sollen die entsprechenden Ziele und Zwecke menschlichen Handelns ermittelt und bewertet sowie Divergenzen in der Zielsetzung festgestellt und ggf. aufgelöst werden. Verschiedene Handlungsmöglichkeiten werden gegeneinander abgewägt und Entscheidungen unter Rücksichtnahme auf die Entscheidungssituation bestimmenden Faktoren beurteilt. Die Ethik bildet insofern einen Teilbereich der Philosophie. Sie rückt die Frage "Was soll ich tun?" in den Vordergrund ihrer Reflexion.
Handeln im Spannungsfeld ethischer Maximen und ökonomischer Grundsätze
Handeln im Spannungsfeld ethischer Maximen und ökonomischer Grundsätze rückt angesichts weitreichender Unternehmensskandale zunehmend in den Fokus akademischer Lehrpläne. Der Kurs möchte deshalb unterschiedliche philosophische und wirtschaftsethische Ansätze zum besseren Verständnis ökonomischen Handelns beleuchten. Im Mittelpunkt steht die kritische Diskussion der Methoden zur Entwicklung von Unternehmensgrundsätzen und Lernorientierungen im Kontext ethischer Grundsätze. Auf der einen Seite sollen Konzepte wie globale Gerechtigkeit, Fairness und Nachhaltigkeit diskutiert werden. Auf der andren Seite soll die Einbettung dieser Konzepte im Kontext des wirtschaftlichen Handelns kritisch analysiert und reflektiert werden. Theoretische Bezugsrahmen sind unterschiedliche Ethikkonzeptionen aus der praktischen Philosophie sowie verschiedene mikro- und verhaltensökonomische Erklärungsansätze. Die Analyse der ökonomischen Verhaltensweisen konzentriert sich auf mittelständische Unternehmen (Familienunternehmen) und selbstständige Personen. Jene machen knapp 80% aller Unternehmen in Deutschland aus und beschäftigen die Mehrheit aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Privatwirtschaft. Solche Unternehmen sind gekennzeichnet durch eine generelle Langfristorientierung ihres unternehmerischen Handelns und starke regionale Verwurzelung, welche sich in den Werten, Prozessen und Strukturen des Unternehmenstyps widerspiegeln. Danebengehen aber auch rund 11% aller Menschen im erwerbsfähigen Alter einer selbstständigen Erwerbsarbeit nach und prägen damit das gesellschaftliche Miteinander nachhaltig.
WiSe 2016/17
Kommunizieren, Argumentieren
"Man kann nicht nicht kommunizieren" lautet Paul Watzlawicks prägnante Formulierung für alles, was wir tun. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Seminar verschiedenen Kommunikationsmodellen aus philosophisch-pädagogischer Sicht. Neben theoretischen Überlegungen stehen insbesondere Kommunikations- und Argumentationsabläufe, Missverständnisse und Paradoxien im Vordergrund.
Werte
Über Werte redet jeder. Wir alle nehmen sie für uns in Anspruch. Allgemein bezeichnen sie erstrebenswerte und moralisch legitime Ideale oder Charaktereigenschaften. Werte wie Freundschaft, Fairness, Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit gibt es mindestens seit Platon, und auch die POP-Kultur kennt sie. Werte wandeln sich und geraten miteinander in Konflikt. Doch gibt es so etwas wie universelle Werte? Welche Werte leiten uns heute in unserem Tun? Wer gibt sie vor?
Philosophische Gedankenexperimente
Menschen sind Wesen, die sich vorstellen können, was wäre wenn.... Gedankenexperimente greifen dies auf. Es sind Hilfsmittel, um verschiedene Theorien zu widerlegen, zu veranschaulichen oder weiterzudenken. Eine konstruierte philosophische Situation geht hierbei von kontrafaktischen Umständen aus. Es wird überlegt, welche Konsequenzen sich ergäben, wenn etwas anders wäre als es tatsächlich der Fall ist.
Praktische Philosophie / Ethik
Die Ethik ist eine philosophische Disziplin, die sich mit moralischen Überzeugungen, Regeln und Verhaltensformen beschäftigt. Das Seminar gibt einen Überblick über die wichtigsten Ethiken der Philosophiegeschichte.
SoSe 2016
Kommunikation
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ lautet Paul Watzlawicks prägnante Formulierung für alles, was wir tun. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Seminar verschiedenen Kommunikationsmodellen aus philosophisch-pädagogischer Sicht. Neben theoretischen Überlegungen stehen insbesondere Kommunikationsabläufe, Missverständnisse und Paradoxien im Vordergrund. Exemplarisch sollen Dialoge aus Romanen, Theaterstücken und Filmen untersucht und zur Theorie in Beziehung gesetzt werden.
Bildung. Alles, was man sein muss
Bildung. Alles was man wissen muss, lautet das populäre Buch von Dietrich Schwanitz. Dagegen formuliert der Philosoph Peter Bieri: „Bildung ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen: Man bildet sich. Ausbilden können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst. Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein.“ Dieser Idee von Bildung will das Seminar anhand einiger klassischer Texte des 20. und 21. Jahrhunderts nachspüren.
Übermensch, Narziss und Zombie. Was der Mensch über den Menschen denkt
„Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das erste Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch geworden ist: in dem er nicht mehr weiß, was er ist; zugleich aber auch weiß, dass er es nicht weiß“, schreibt der Philosoph Max Scheler. Das Seminar geht einigen Versuchen, das Wesen des Menschen zu fassen, auf den Grund. Sind wir im Sinne Nietzsches auf dem Weg zum Übermenschen? Sind wir, wie Freud glaubte, Narzissten? Oder doch nur Zombies, wie uns zahlreiche Filme suggerieren, allen voran „The Walking Dead“.
Aufrecht gehend und sprachbegabt scheint uns nur so viel klar: Wir haben ein exponiertes wie erklärungsbedürftiges Weltverhältnis.
Moralische Dilemmata
Die Ethik ist eine philosophische Disziplin, die sich mit moralischen Überzeugungen, Regeln und Verhaltensformen beschäftigt. Immer wieder kommt es hierbei zu Dilemma-Situationen. Der Philosoph Immanuel Kant hat die Grundfrage der Ethik in diesem Zusammenhang so formuliert: „Was sollen wir tun?“ Und er antwortete: „Wir sollen unsere Pflicht tun und nach jenen Maximen handeln, die universalisierbar sind.“ Welche Pflichten sind das? Welche Maximen sollen wir hierbei befolgen? Und vor welchen ethischen Problemen stehen wir hierbei eigentlich?
WiSe 2015/16
Hans Jonas (1903-1993). Leben und Werk
Der deutsch-jüdische Philosoph Hans Jonas (1903-1993) zählt zu den bedeutenden Denkern des 20. Jahrhunderts. Beeinflusst von seinen Lehrern Edmund Husserl, Martin Heidegger und Rudolf Bultmann, gelangte er als Begründer einer Ethik der Verantwortung für die technologische Zivilisation 1979 zu Weltruhm. Das Seminar führt in sein Leben ein und fragt nach der Aktualität seiner Philosophie.
Grundbegriffe der Pädagogik
Bildung, Erziehung, Inklusion, Sozialisation, Didaktik, Wissen, Schule und viele andere Begriffe tauchen im Kontext pädagogischen Handelns auf. Nicht immer verstehen alle Diskutanten darunter dasselbe. Das Seminar versucht, einige dieser Begriffe etwas genauer zu beleuchten und fragt, wie sich pädagogische Grundbegriffe im Lauf der Zeit verändert haben.
Was ist der Mensch?
„Wir sind in der ungefähr zehntausendjährigen Geschichte das erste Zeitalter, in dem sich der Mensch völlig und restlos problematisch geworden ist: in dem er nicht mehr weiß, was er ist; zugleich aber auch weiß, dass er es nicht weiß“, schreibt der Philosoph Max Scheler. Das Seminar geht einigen Versuchen, das Wesen des Menschen zu fassen, auf den Grund. Sind wir politische Tiere? Mängelwesen? Oder bloß ungefiederte Zweifüßler? Aufrecht gehend, spielend, sprachbegabt und Werkzeuge herstellend scheint uns nur so viel klar: Wir haben ein exponiertes wie erklärungsbedürftiges Weltverhältnis.
Ethische Probleme in Geschichte und Gegenwart
Die Ethik ist eine philosophische Disziplin, die sich mit moralischen Überzeugungen, Regeln und Verhaltensformen beschäftigt. Der Philosoph Immanuel Kant hat die Grundfrage der Ethik so formuliert: „Was sollen wir tun?“ Und er antwortete: „Wir sollen unsere Pflicht tun und nach jenen Maximen handeln, die universalisierbar sind.“ Welche Pflichten waren das einst und welche können das heute konkret sein? Welche Maximen sollen wir hierbei befolgen? Und vor welchen ethischen Problemen stehen wir hierbei im Zeitalter des Klimawandels, der Sterbehilfe, der Organtransplantation, des demografischen Wandels und gefährdeten Friedens in der Welt?
SoSe 2015
Einführung in die Bildungsphilosophie
Bildungsphilosophie beschäftigt sich mit Fragen, Themen, Problemen, Gestaltungsaufgaben und Konflikten im Bereich von Erziehung, Bildung und Unterricht. Sie fragt nach pädagogischer Gültigkeit und leistet einen Beitrag zur Urteilsbildung. Mindestens seit Platons sokratischen Dialogen begleitet sie die öffentliche Diskussion über Prinzipien und Praxis pädagogischen Handelns. Das Seminar möchte anhand ausgewählter Texte solche Prinzipien reflektieren und diskutieren. Ausgangspunkt bildet hierbei David Foster Wallace`2005 am Kenyon College (USA) gehaltene Rede "This is water". Wallace sieht den Zweck von Bildung in der Fähigkeit, willentlich über die Art zu entscheiden, wie man andere Menschen wahrnimmt, um dadurch angemessen im Alltag zu agieren.
Theorie und Praxis der Verantwortung
Der deutsch-jüdische Philosoph Hans Jonas hat das Thema Verantwortung als politisches und pädagogisches Thema in Deutschland populär gemacht. Zu Weltruhm gelangte Jonas 1979 als Begründer einer Ethik der Verantwortung für die technologische Zivilisation. Die Idee dieser Ethik weiß er zu verbinden mit lebensweltlichen ethischen Intuitionen, mit normativen Gehalten der hebräisch-biblischen, der jüdischen und der christlichen Überlieferung sowie mit Motiven und Denkfiguren der mittelalterlich aristotelischen und anderer metaphysischer Traditionen. Das Seminar geht diesen Denkfiguren auf den Grund und fragt nach der Aktualität der Jonasschen Philosophie und der Möglichkeit ihrer praktischen Anwendung.