Welche Aspekte psychosozialer Angebote erleben chronisch psychisch leidende Menschen als hilfreich?
Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekt zur Optimierung ambulanter psychosozialer Hilfsangebote
Kooperationspartner
- Arbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrie Rheinland e.V. (6 Einrichtungen)
- Landschaftsverband Rheinland
- Eckhard Busch Stiftung
Laufzeit: 15.4.2013 - 15.10.2014
- Projektleitung: Prof. Dr. Chantal Munsch
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Julia Tamm
Ambulante Betreuungsformen für psychiatrieerfahrene Menschen gehen u.a. auf die Antipsychiatriebewegung und die daraus resultierende Gemeindepsychiatrie in den 1970er Jahren zurück. Sie sollen Menschen dabei unterstützen, mit ihrem psychischen Handicap in ihrem gewohnten sozialen Umfeld einen möglichst selbstbestimmten Alltag zu leben. Die Fallzahlen in diesen Hilfen nehmen kontinuierlich zu. Gleichzeitig bleiben wichtige Fragen, v.a. in Bezug auf die gesellschaftliche Teilhabe von psychisch leidenden Menschen offen.
Ziel des Projektes ist ein Beitrag zur Verbesserung ambulanter psychosozialer Hilfen, sodass sie genauer zu den Bedarfen der AdressatInnen, zu ihrer Lebensgeschichte, ihrem Alltag und ihrer Lebenswelt passen und damit zielgerichteter ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben unterstützen.
Welche Aspekte der ambulanten Hilfen dazu beitragen, Selbständigkeit zu fördern oder im Gegenteil ohne Wirkung bleiben oder sogar auf dem Weg zu einem autonomeren Leben behindern, können Menschen, die selbst aufgrund einer chronischen psychischen Erkrankung ambulant von SozialpädagogInnen/SozialarbeiterInnen und anderen Fachkräften betreut werden, am besten beantworten. Wir brauchen ihr Wissen als ExpertInnen ihres Lebens und der erhaltenen Hilfen – und zwar gerade in Bezug auf das Leben mit chronisch psychischer Not. Deswegen werden die Erfahrungen der psychiatrieerfahrenen AdressatInnen in Interviews erhoben, ausgewertet und in regelmäßigen Workshops mit MitarbeiterInnen aus sechs Einrichtungen der Arbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrie Rheinland (AGpR) diskutiert, damit sie in die alltägliche Betreuungspraxis einfließen können.
Projektpublikation
Julia Tamm (2015) |