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Haupttagung

Vor 20 Jahren wurde auf der Jahrestagung der DGfE-Kommission "Grundschulforschung und Pädagogik der Primarstufe" in Siegen die Frage nach dem Wechselverhältnis von schulischem Lernen und außerschulischen Erfahrungen im Grundschulalter verhandelt. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von grundschulpädagogischer Forschung und Kindheitsforschung wurden fokussiert. Mit der 31. Jahrestagung der Kommission möchten wir an diese Fragerichtung anschließen: 

 

Mit dem Titel „Grundschulforschung meets Kindheitsforschung reloaded“ soll die Debatte um Kinder und Schüler:innen in ihren schulischen und außerschulischen Lern- und Bildungskontexten neu belebt werden. Wie können die Erkenntnisse und Befunde der beiden Forschungsperspektiven aufeinander bezogen werden und wie kommen Kinder und Schüler:innen in den jeweiligen Forschungen vor? Wir gehen davon aus, dass gesellschaftliche Entwicklungen der letzten zwei Dekaden die Lebenswelten und Schulerfahrungen von Kindern stark prägen:  

 

  • Die Digitalisierung tangiert Kindheit und Schule, wenngleich der Stellenwert von digitalen Medien in Familie und Grundschule sehr unterschiedlich ausfällt. Attestiert wird ein „new digital divide“ zwischen der Mediennutzung am schulischen Vor- und außerschulischen Nachmittag - eine Kluft, die zwischen den Erfahrungsräumen entsteht.

 

  • Die Ganztagsschulentwicklung schreitet voran, ab 2026 soll ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule umgesetzt werden. Schule wird zunehmend zu einem Lebensraum von Kindern, der tradierte außerschulische Bereiche und Praktiken der kindlichen Lebenswelt institutionalisiert bzw. integriert (vom Mittagessen über die Hausaufgabenbetreuung bis zu Kooperationen mit Vereinen).

 

  • Die Inklusion gewinnt seit der 2009 verabschiedeten UN-Behindertenrechtskonvention an Einfluss auf die Schulentwicklung. Mit dem Abbau institutioneller Separierung erfolgt eine Stärkung des Anspruchs, Schule als Gesellschaft im Kleinen und Grundschule als die Schule für alle Kinder zu verstehen.

 

Thematischen Schwerpunkte wie diese müssen im Jahr 2023 mit Blick auf die krisenhafte gesellschaftliche Lage befragt, vertieft oder ergänzt werden - zum Beispiel:

 

  • Die Covid-Pandemie brachte enorme Herausforderungen für Kindheiten und Grundschulen mit sich. Bisherige Selbstverständlichkeiten im Verhältnis von Kind, Familie und Schule brachen ein, tradierte Grenzlinien wurden aufgeweicht. Mit dem zwischenzeitlichen Wegfallen von Präsenz- und Kontaktzeiten, dem plötzlichen home schooling bzw. distance learning, gingen vielfältige Problemlagen für Individuum und Institution einher. Vielfach wird eine (schulisch) benachteiligte “Generation Corona” postuliert.

 

  • Der Klimawandel ist mitsamt seiner ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen in den letzten Jahren drastisch spürbar. Fragen nach der zukunftsfähigen Gestaltung unserer Lebensgrundlagen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung erleben eine schulische und außerschulische Konjunktur.

 

  • Kriege (etwa in der Ukraine und Syrien) führen zu neuen Fluchtbewegungen, von denen in besonderer Weise Kinder betroffen sind. (Getrennte) Familien interagieren in ihnen fremden Ländern mit zugehörigen Kulturen und Institutionen - nicht zuletzt der Schule (Willkommensklassen, emergency remote teaching, Sprachunterricht und DSSZ usw.).     

 

Ziel der Tagung ist, angesichts der oben genannten Entwicklungen, die Auswirkungen auf Lebenswelt und Schule sowie die methodologischen und thematischen Weiterentwicklungen bzw. Kooperationen von Grundschul- und Kindheitsforschung zu diskutieren.

 

Wir freuen uns auf Einreichungen sowohl zum Tagungsthema als auch zu anderen Themen aus der Forschung zur Grundschule. Das Einreichen interdisziplinärer Beiträge ist ausdrücklich erwünscht.

 

Prof*in Dr. Jutta Wiesemann

Dr*in Barbara Müller-Naendrup

Prof. Dr. Jochen Lange

Prof*in Dr. Alexandra Flügel

 

Im Namen der AG Grundschulpädagogik der Universität Siegen

 

Kontakt: grundschulforschung2023@uni-siegen.de

 

 

 

 

 
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