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SCHLAU – Schichtspezifisches Lernen außerhalb von Unterricht (abgeschlossen)

Leitung:

Prof. Dr. H. Brügelmann
H. Coelen
Prof. Dr. H.W. Heymann
AOR Dr. J. Siewert

Projektdauer:
März 2004 bis April 2012

Finanzierung:
Montag-Stiftung „Jugend und Gesellschaft“
Deutsche Krankenversicherung (DKV)

Zusammenfassung:
Diese knapp zweijährige Panelstudie widmet sich als erstes Forschungsvorhaben Deutschlands der Frage, wie sich die schulfreie Zeit auf die Kompetenzentwicklung und die Bildungsungleichheit auswirkt. Anlass für die Konzeption und Durchführung der Studie waren einerseits der PISA-Schock über die enormen sozialen Disparitäten in der Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler in Deutschland und andererseits die US-amerikanische „Beginning Start Study (BSS)“, mit der Alexander & Entwisle für die Schülerinnen und Schüler in den USA nachweisen konnten, dass sich die Kompetenzschere zwischen Kindern aus bildungsfernen und bildungsnahen Familien überwiegend während der Ferienzeit öffnet – wir bezeichnen dies als herkunftsspezifischen Ferieneffekt und verfolgen mit der Studie somit die übergeordnete Leitfrage: Gibt es (auch) in Deutschland einen herkunftsspezifischen Ferieneffekt?.

Dazu haben wir die Kompetenzentwicklung von insgesamt 750 Schülerinnen und Schülern fünf nordrhein-westfälischer Gesamtschulen von der Klassenstufe 5 bis in die Klassenstufe 7 erfasst. In Anlehnung an die Referenzstudie BSS führten wir jeweils vor und nach den Sommerferien standardisierte Kompetenztests in Mathematik und im Lesen durch, um die Kompetenzentwicklungen der Schülerinnen und Schüler während der Ferienzeit mit der während der Schulzeit vergleichen zu können – und zwar vor ihrem sozialen Hintergrund.

Wir haben die Studie so angelegt, dass sie mehr zu leisten vermag, als schlicht den beschriebenen US-amerikanischen Ferieneffekt in Deutschland zu replizieren oder nicht zu replizieren. Die Leistungsmessungen wurden durch Fragebögen für die Eltern und für die Kinder flankiert, mit denen wir differenzierte Informationen über die soziale Herkunft der Kinder und ihre außerschulischen Aktivitäten gesammelt haben. Auf dieser Basis sind wir in der Lage, die Kompetenzentwicklungen der Schülerinnen und Schüler vor dem Hintergrund eines Zwei-Ebenen-Modells sozialer Strukturen und Prozesse zu analysieren und so zu überprüfen, welcher Art die herkunftsspezifischen Prozesse sind, die die Entwicklung schulischer Kompetenzen befördern. Damit tragen wir erstens grundlegend zum besseren Verständnis des Zusammenhangs zwischen der sozialen Herkunft von Schülern und ihrer Kompetenzentwicklung bei. Zweitens erhalten wir über den Vergleich „Ferien- vs. Schulzeit“ Hinweise darauf, ob die Schule selbst Unterschiede in der Kompetenzentwicklung zwischen verschiedenen Herkunftsgruppen erzeugt. Die Leitfrage, die wir mit der Studie verfolgen, lauten demnach:
Bewirkt die Schule Unterschiede in der Entwicklung mathematischer Kompetenzen, die dann als herkunftsspezifisch wahrgenommen (und ggf. als herkunftsbedingt fehlinterpretiert) werden,

  1. reproduziert sie die an sich außerhalb von Schule erzeugten Unterschiede (und trägt damit zu ihrer Persistenz bei) und/oder
  2. kann die Schule die herkunftsspezifisch unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler kompensieren und alle Kinder gleichermaßen erfolgreich fördern?

Detallierte Informationen und Ergebnisse: 
Siewert, Jörg (2013): Herkunfsspezifische Unterschiede in der Kompetenzentwicklung: Weil die Schule versagt? – Untersuchungen zum Ferieneffekt in Deutschland. Münster: Waxmann.

 
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