Engagement zwischen Resonanz und Widerspruch. Auf der Suche nach einem Engagementbegriff, der Spannungen und Entwicklungen abbilden kann
Im Rahmen des DFG-geförderten Forschungsprojektes „Abgebrochene Zugänge zu bürgerschaftlichem Engagement“ findet am 21.07.2017 im Artur-Woll-Haus der Universität Siegen ein Symposium zum Thema „Engagement zwischen Resonanz und Widerspruch. Auf der Suche nach einem Engagementbegriff, der Spannungen und Entwicklungen abbilden kann“ statt.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, um eine Anmeldung wird gebeten.
An der Universität Siegen wurde in den vergangenen drei
Jahren dazu geforscht, wie bürgerschaftliche Engagements im
Wohlfahrtsbereich beendet werden. Die Ergebnisse des
Forschungsprojektes werden auf diesem Symposium vorgestellt und
hinsichtlich Engagementforschung und -förderung diskutiert.
Engagement, dies zeigen unsere Ergebnisse, ist ein Prozess.
Werte und Motive, mit denen Engagierte ihr Engagement beginnen,
sind veränderbar. Engagements entwickeln eine eigene
Bindungswirkung oder verlieren diese. Maßgeblich hierfür sind
konkrete Situationen und Vorgaben im Engagementumfeld. Im
Engagementalltag erleben die Engagierten sowohl Anerkennung
durch Kolleg/innen und Klient/innen als auch Zwänge und
Spannungen aufgrund von Organisationslogiken und
Gesetzgebungen. Engagementabbrüche sind somit oft
spannungsgeladene Prozesse. Kein/e Engagierte/r geht von heute
auf morgen.
Das Symposium geht der Frage nach, wie sich bürgerschaftliche
Engagements verstehen lassen, wenn wir eben diese Aspekte
fokussieren. Hierzu benötigen wir Wissen über die Erwartungen
und Kontextgestaltungen durch Politik und beteiligte
Organisationen. Damit verbunden ist auch eine kritische
Perspektive auf Verwertungslogik und Indienstnahme von
Engagement (Vortrag von Roland Roth, Hochschule
Magdeburg-Stendal). Wir benötigen ferner Wissen über die
Erwartungen und Kompetenzen, die von den Engagierten
mitgebracht oder entwickelt werden (Vortrag von Sonja Kubisch,
Technische Hochschule Köln). Vielleicht benötigen wir gar einen
Perspektivwechsel: Sollten wir nicht stärker nach Prozessen,
Bedingungen, Erfahrungen und Widersprüchen fragen, statt nach
dem idealtypischen Engagement bzw. dem idealtypischen
Engagierten?
Das Ziel der Veranstaltung liegt sowohl in der Diskussion von
Forschungsergebnissen wie auch in der Weiterentwicklung
heuristischer und methodologischer Zugänge der
Engagementforschung. Die Diskussion mit Kolleginnen und
Kollegen aus Forschung und Engagementförderpraxis ist
gewünscht.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldung bis
07.07.2017 per E-Mail an: andreas.kewes@uni-siegen.de.